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Sabine Katzsche-Döring als Vorsitzende der IG BAU in Bielefeld wiedergewählt

Gewerkschafterin vertritt Interessen von 7.700 Beschäftigten in der Stadt

sabine katzche-döring
01.03.2022 09:00:00
Presse Archiv

Sabine Katzsche-Döring ist als Vorsitzende des Bezirksverbands Ostwestfalen-Lippe der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt die 62-Jährige oberste Interessenvertreterin für Bauleute, Reinigungskräfte und Beschäftigte in der Landwirtschaft auch in Bielefeld. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU in der Stadt aktuell rund 7.700 Menschen – 2.100 von ihnen im Bauhauptgewerbe, 4.100 in der Gebäudereinigung und 440 in der Baustoffherstellung.

Katzsche-Döring, die seit 1986 in Minden lebt, ist seit mehr als 40 Jahren gewerkschaftlich aktiv. Die gelernte Baumschulgärtnerin arbeitet beim Berliner Peco-Institut für Regionalentwicklung und macht sich dort für die demokratische Willensbildung in Betrieben und Berufsschulen stark. In der IG BAU setzt sie sich für die Stärkung des Ehrenamts ein. Ihr Motto dabei: „Vielfalt und Toleranz“. Zudem engagiert sich Katzsche-Döring mit ihrem „Netzwerk für Education Ostwestfalen Lippe Tanga“ für ein Schulprojekt in Tansania.

„Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“, sagt Katzsche-Döring. Die Gewerkschafterin appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Belange einzusetzen. Gerade das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen. Die Beschäftigten dürften sich deshalb nicht unter Wert verkaufen. „Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.“ Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.

Zugleich will sich Katzsche-Döring dafür einsetzen, dass Beschäftigte stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Katzsche-Döring. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont die IG BAU-Bezirksvorsitzende.

Außerdem kündigt Katzsche-Döring an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Ostwestfalen-Lippe einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen, gerade jetzt im Vorfeld der NRW-Landtagswahl.“