spargel
26.04.2021
Presse Archiv

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Ostwestfalen-Lippe hat die
Einhaltung der Arbeitsschutz- und Hygienevorschriften in der Landwirtschaft
angemahnt. „Saisonbeschäftigte in der Region, die in der Ernte und Aussaat arbeiten,
tragen ein besonders hohes Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Ein Großteil der
Erntehelfer ist nach wie vor in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Genauso
gefährlich ist es, wenn Beschäftigte in Sammeltransporten zu den Feldern gefahren
werden“, kritisiert IG BAU-Bezirksvorsitzende Sabine Katzsche-Döring. Die
Unternehmen müssten alles dafür tun, dass die Branche nicht zum Corona-Hotspot
werde. Außerdem seien verstärkte Arbeitsschutz- und Hygienekontrollen der Behörden
notwendig. Saisonbeschäftigte dürften nicht ungeschützter sein als Menschen, die in
Büros oder auf Baustellen arbeiteten.

„Mehrere Corona-Ausbrüche in der Fleischbranche, aber auch auf Bauernhöfen haben
im vergangenen Jahr gezeigt, wie wichtig der Arbeits- und Gesundheitsschutz in der
Pandemie ist“, so Katzsche-Döring. Die überwiegend aus Osteuropa stammenden
Saisonkräfte sorgten dafür, dass in den Supermärkten Spargel, Erdbeeren und Gurken
nicht ausgingen. Dabei arbeiteten sie zu niedrigen Löhnen und häufig ohne
Krankenversicherungsschutz. Nach einer neuen Regelung können Erntehelfer in
diesem Jahr 102 statt wie bislang 70 Tage lang sozialversicherungsfrei in der
Landwirtschaft arbeiten, was sie in ihrer sozialen Absicherung schlechterstellt, kritisiert
die Gewerkschaft.