zoll2020
03.08.2020 08:40:00
Presse Archiv

Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Lohn-Prellerei in der Baubranche haben in der Region einen Millionenschaden verursacht. Das teilt die Gewerkschaft IG Bau mit. Nach einer aktuellen Auswertung des Bundesfinanzministeriums kontrollierten Beamte des Hauptzollamtes Bielefeld, das auch für den Kreis Lippe zuständig ist, 2019 insgesamt 503 Baufirmen und leiteten 760 Ermittlungsverfahren ein. Wegen illegaler Praktiken in der Branche entgingen dem Staat und den Sozialkassen 13,8 Millionen Euro.

IG Bau-Bezirkschefin Sabine Katzsche-Döring spricht von einem „erschreckenden Ausmaß krimineller Energie“. Hier stehe das Image einer ganzen Branche auf dem Spiel. „Sauber wirtschaftende Firmen dürfen nicht wegschauen, wenn sich Konkurrenten nicht an die Regeln halten. Gerade die Corona-Krise hat ja gezeigt, wie wichtig die Bauwirtschaft als Stütze der Konjunktur auch in der Region ist“, teilt die IG Bau Ostwestfalen-Lippe mit.

„Das beste Mittel gegen unerlaubte Geschäfte am Bau ist ein fairer Wettbewerb zu fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen. Dazu muss sich die ganze Branche bekennen, wenn sie ihren Ruf nicht verspielen will“, so Katzsche-Döring. Entscheidend sei aber auch, dass der Zoll schwarze Schafe noch stärker in den Blick nehme. Dazu müsse die Kontrollbehörde personell noch besser ausgestattet sein.